Silvretta - Piz Buin 3312 m

Erstellt am: 07.11.2013
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Tourentyp:   Hochtour
Tourenlänge:   3 Tage
Schwierigkeit:     mittelschwer
Karte:   AV-Karte 26
Region:   Silvrettagruppe
Hütten:   Wiesbadener Hütte 2443 m
Gipfel:  Hohes Rad 2934 m, Piz Buin 3312 m, Ochsenkopf 3057 m

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Rosi, Adolf, Sabine, Lilo, Gerti, Birgit, Christa, Luke, Helmut, Giri
Tourentermin:     13. bis 15. Juli 2013
Besonderheiten:  Mit 10 Personen über´s Grätle auf den Piz Buin
Ausgeschriebene Tour:   DAV - Sektion Sulzbach-Rosenberg


Tourenbericht



Anfahrt und Zustieg zur Wiesbadener Hütte

Diese Tour hab ich für den DAV-Sulzbach-Rosenberg ausgeschrieben. Ein "Neuer" hat sich diesmal nicht angemeldet, alles "Alte Gesichter". Zusammen sind wir diesmal 11 Personen.
Von Sulzbach fahren wir mit zwei Autos zu unserem Treffpunkt auf die Bieler Höhe beim Silvrettastausee 2036 m. Fast Zeitgleich kommen wir mit den "Grauen Panthern" aus München an. Auf dem Stauseeparkplatz trinken wir erst mal ein selbst importiertes Bier aus Sulzbach-Rosenberg und lassen uns vom Parkplatzaufseher anlügen.

Danach setzen wir zu unserem Wanderparkplatz unter dem Staudamm um und parken unweit vom Mobilfunkmasten.

Wir nehmen nicht den kurzen Zustieg am Stausee entlang. Also müssen wir ein kurzes Stück zurück und dann sofort rechts rauf einem Pfad folgen. Es ist erst kurz vor 11.00 Uhr und wir wollen über das Hohe Rad zur Wiesbadener Hütte zusteigen.


Pause vor dem Gipfelanstieg zum Hohen Rad



Nach einer Pause auf dem Sattel 2700 m steigen wir zum Hohen Rad auf. Unsere Rucksäcke mit den Seilen und den Steigeisen lassen wir liegen. Der Aufstieg führt zum Teil über leichtes Blockgelände nach oben und ist gut markiert. Gegen 13.45 Uhr sind wir auf dem

Gipfel des Hohen Rades 2934 m.


Das Wetter ist gut und man hat einen guten Ausblick auf den Piz Buin und den Zustiegsweg über das Wiesbadener Grätle. Auch der Abstiegsweg über den Ochsentaler Gletscher ist gut einzusehen.


Rot: Aufstiegsweg über das Grätle auf den Piz Buin

Grün: Abstiegsweg über den Ochsentaler Gletscher und die Grüne Kuppe



Wir steigen wieder ab zu unseren Rucksäcken. Man meint zwar es ist nicht mehr weit zur Hütte, doch es zieht sich noch etwas.

Erst um 16.30 Uhr kommen wir auf der Wiesbadener Hütte 2443 m an. Wir lassen uns auf der Terasse nieder. Zwei junge Mädels aus der Slowakei führen hier ein lautes und lustiges Regiment. In kurzer Zeit haben wir was zu Trinken und auch für ausreichend Nachschub sorgen die zwei.

Gegen 17.30 Uhr wird es aber schon recht schattig und wir müssen die Sonnenterasse verlassen. Doch das ist noch nicht das Ende des Tages. Auch in der Hütte werden wir gut versorgt.


Abends red ich noch mit dem Hüttenwirt. Ich will wissen wie es mit dem Wiesbadener Grätle ausschaut. Im Internet waren

unterschiedliche Aussagen. Von: "geht man nicht mehr wegen Steinschlag" bis "Sind wir letztes Jahr gegangen".

Der Wirt sagt: "Momentan sind die Verhältnisse recht gut". Als ich ihm sage das wir mit 10 Mann/Frau da drüber wollen rät er zuerst ab. "Normal wird das zu zweit oder dritt begangen" sagt er. "Aber du kennst ja deine Leute" meint er. Danach beschließen wir morgen über das Grätle auf den Buin zu gehen.



Aufstieg zum Piz Buin über´s Wiesbadener Grätle

Wir machen keinen ganz frühen Aufbruch aus, es ist keine Extremtour. Aber die letzten wollen wir auch nicht machen. Gegen 6.30 Uhr verlassen wir die Hütte, aber der Abmarsch verzögert sich etwas. Die "Kramer Lisel", Lilo, ist erst um 7.00 Uhr abmarschbereit, also nix wie los.

Wir wandern Richtung Vermuntpaß los, biegen dann aber etwas spät rechts ab. So müssen wir einen kleinen Höhenverlust in Kauf nehmen. Doch das ist nicht schlimm und kostet auch kaum Zeit. Wir steigen auf den Einstieg zum Wiesbadener Grätle zu. Vor uns ist nur eine Zweierseilschaft unterwegs. Sonst geht keiner unseren Weg. Somit ist unser später Aufbruch belanglos.

Vor dem Felseinstieg zum Grätle wird der Gletscher steiler, heute aber kein Problem, die Verhältnisse sind gut. Trotzdem seilen wir an. Der Adolf bildet mit der Kramer Lisel eine Seilschaft, so wird er der letzte der losgehen kann. Dass passt ihm zwar nicht so recht, aber es ist wie es ist.


Das Wiesbadener Grätle

Der Übergang zum Felsen ist dann auch leicht zu bewältigen. Das kann natürlich auch anders sein. Der Helmut ist mit seiner Mannschaft zuerst am Einstieg. Danach komme ich mit meiner Truppe. Dann der Adolf mit seiner Kramerlisel und der Sabine.
Die ersten zwei Seillängen im Fels sind meiner Meinung nach fast über dem IIIer Bereich anzusiedeln. Darüber kann man aber streiten. Durch die vorausgehende Zweierseilschaft haben wir anfangs einmal kurz etwas Steinschlag. Auch wir schmeißen einmal Steine. Doch ansonsten kommen wir, obwohl wir 10 Mann sind, gut durch.

Nach den ersten zwei Seillängen wird es merklich leichter. Man muss nur noch den Durchstieg finden. Dazu muss man sich oben links halten und auf dem tiefsten Punkt durchsteigen, so wie es überall zu lesen ist. Trotzdem kommen wir zuerst etwas zu weit rechts auf den Grat und müssen ein kleines Stück zurückklettern.

Der Abstieg auf der anderen Seite ist kein großes Problem. Man kann runterklettern. Wir haben mit einem 50 m Seil (also 25 m) abgeseilt und waren im Gletscher. Hier ist dann sammeln und eine kleine Pause angesagt.


Bilder vom Wiesbadener Grätle







Der Piz Buin

Nach unserer Pause queren wir dann über den Gletscher unter einem Felssporn rüber und steigt noch kurz in die Buinlücke 3064 m zwischen Großen und Kleinen Piz Buin auf. Hier kommen wir um etwa 12.00 Uhr an.

Vor mir sind schon ein paar unserer Truppe aufgestiegen. Die haben ein Seil dabei. So lasse ich mein Seil und meinen Rucksack liegen. Ich steig mit der Restmanschaft nach. Zuerst queren wir ein Firnfeld. Weiter oben nehmen wir eine linke Variante. Die rechte ist durch Absteiger blockiert. Nach der Durchsteigung dieser leichten Schlüsselstelle wird das Gelände zum Gehgelände. Um kurz vor 13.00 Uhr erreichen wir den Gipfel des Piz Buin 3312 m. Auch hier ist die Aussicht super. In die Schweizer Berge und in die Österreicher. Aber Hier kenn ich mich nicht recht aus. Der Adolf weiß da mehr. Auf jeden Fall stehen wir auf einem Grenzberg zwischen der Schweiz und Östereich. Das weiß auch ich.




Piz Buin 3312 m



Der Luke und der Adolf fehlem auf dem Bild oben- sie haben zusammen das Bild gemacht





Nach der Gipfelschau steigen wir wieder ab zur Buinlücke 3064 m und zu meinem Rucksack. Hier erklärt mir der Adolf dass er hier schon mit Skiern von der Schweiz aus aufgestiegen ist.

Unseren Abstieg wählen wir auf dem Normalweg über den Ochsentaler Gletscher. Auch die Stelle die von der Hütte aus etwas kritisch ausgesehen hat lässt sich gut gehen. Über die "Grüne Kuppe" - weiß nicht warum die so heißt, grün ist sie nicht - haben wir einen kleinen Gegenanstieg zu überwinden. Gegen 16.00 Uhr erreichen wir die Hütte. Das Wiesbadener Grätle kann man also auch mit 10 Mann gehen - wenn man kann.
Abendstimmung







Abschlußtour zum Ochsenkopf in der Silvretta und Abstieg

Heute ist unser letzter Tag. Trotzdem stehen wir relativ zeitig auf. Nur Gerti bleibt liegen, sie nimmt heute eine Auszeit. Schon um 7.30 Uhr brechen wir auf. Auch die Kramerlisel ist schon fertig. Heute hat der Luke ein kleines Zeitproblem aber wir sind Probleme gewohnt, auch dieses löst sich und wir können losgehen.

Der Zustieg zum Tiroler Gletscher ist unproblematisch und bald erledigt. Über den flachen Gletscher steigen wir mit Steigeisen und ohne Seil zur Tiroler Scharte 2935 m auf. Ein Teil unserer Truppe macht rechts kurz über der Scharte im Felsgelände Endstation. Gut es ist sonnig, und der Ochsenkopf ist kein berühmter Gipfel.

Aber mein Bruder Helmut will nicht unverrichteter Dinge hier hergegangen sein. Er beginnt zum Ochsenkopf aufzusteigen, so bleibt mir nichts anderes als zu folgen. Ich hätte mich auch in die Sonne legen können. Der Giri, Adolf mit Rosi, Lilo und Sabine sind auch mit von der Partie.

Anfangs müssen wir ein nicht unsteiles Schneefeld queren, danach geht´s durch kommodes felsiges Gelände nach oben. Gegen 9.30 Uhr erreichen wir den sonnigen Gipfel des Ochsenkopfes 3057 m. Von hier haben wir noch mal einen guten Ausblick auf das Wiesbadener Grätle. Auch der Ochsentaler Gletscher, über den wir vom Piz Buin abgestiegen sind, ist zu sehen. Auch wir Gipfelbesteiger machen eine kleine Pause bevor wir zu den Gipfelverweigerern und Sonnenbadern absteigen.


Ochsenkopf







Unten angekommen (bei den Gipfelverweigerern) bleiben wir auch noch ein wenig sitzen, bevor wir alle zum Abstieg aufbrechen - Alle ? Nach 5 Minuten Abstieg wird uns bewust dass die "Kramer Lisel" und iher Freundin Sabine nicht mitbekommen haben dass 8 Mann abmarschiert sind und sie alleine zurückbleiben. Wir warten also bis wieder alle zusammen sind. Danach steigen wir zusammen wieder zur Wiesbadener Hütte ab. Hier kommen wir kurz nach 11.00 Uhr an. Wir haben unsere geplanten Ziele alle erreicht und können noch gut eine Stunde auf der sonnigen Terasse der Wiesbadener Hütte sitzen bleiben.







Doch dann müssen wir Abschied nehmen und ins Tal absteigen. Gegen 12.15 Uhr blasen wir zum Aufbruch. Für den Abstieg wählen wir den kurzen Weg links vorbei am Hohen Rad. Um 14.30 Uhr erreichen wir unser Auto am Sendemast und treten die Heimreise an.

P.S.
Obwohl der Piz Buin ein Modeberg ist war die Tour über das Wiesbadener Grätle nicht überlaufen. Auch auf dem Gipfel hatten wir trotz bestem Wetter kein Gedränge. Liegt natürlich dara,n dass man wenn man über das Grätle geht, etwas später dran ist. Auf der Hütte war es angenehm obwohl viele Gäste da waren. Gute Führung und ein lustiges schnelles Personal haben das ermöglicht.